
Ruanda hat längst erreicht, wofür Frauen in Europa noch kämpfen: 62 % der Abgeordneten im Parlament sind weiblich. In Deutschland sind es nur 31 % und das, bemerkt Angela Merkel, ist kein Ruhmesblatt. LEARNING FEMINISM FROM RWANDA befragt die Frauen-Quote als politisches Instrument und wie sich Kultur und Geisteshaltung dadurch verändern.
Das ostafrikanische Land hat ab 1994 die Geschlechtergerechtigkeit zur Basis seiner Politik gemacht. In Deutschland hingegen ist die Parität noch fern, obwohl die Gleichstellung seit 1949 im Grundgesetz verankert ist. Fünf Performer*innen folgen der Spur des ruandischen Fast-Track-Feminismus durch glänzende Statistiken und gläserne Decken bis hinter die Kulissen zu Heim und Herd. Was kann Europa von Ruanda lernen?
Mit flammenden Reden, Statistiken, Klageliedern und Protestchoreografien performen sie für das arme Europa, das um magere Quoten ringt, während ruandische Pilotinnen Blutkonserven mit Drohnen durchs Land fliegen und digitale Daten zu den Smartphones weiblicher Abgeordneter rasen.
Aufgrund der Corona-Pandemie treten zwei Performer*innen live auf und zwei weitere per Video.
Dauer: 75 Min ohne Pause
Sprachen: Englisch mit deutscher Übersetzung
In Koproduktion mit Theater Freiburg, Sophiensæle Berlin, Goethe-Institut Kigali, Kaserne Basel, HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste, Maillon Théâtre de Strasbourg – scène européenne
In Kooperation mit Staatstheater Kassel, Theater Tuchlaube Aarau, FFT Düsseldorf
Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Kulturamt der Stadt Kassel, Gerhard-Fieseler-Stiftung, Between Bridges
Shows
Sophiensaele Berlin (29.10.2020 (Premiere) / 30.10. / 31.10. / 1.11.) Theater Tuchlaube Aarau (11.11. / 12.11.) Kaserne Basel (13.11. / 14.11.)
Theater Freiburg (7.10. / 8.10. / 09.10.2021), Staatstheater Kassel (20.10. / 21.10.2021), Pavillon Hannover (24.11. / 25.11.2021), HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste (27.11. / 28.11.2021)
Presse
Afrika leistet Entwicklungshilfe für das schwächelnde Europa – das ist eine auch hier wirksame, erfrischende Umkehrung der Perspektive. (...) Kulturell bedingte Widersprüche nicht ausblendend, ist "Learning Feminism from Rwanda" eine instruktive und empowernde Lecture Performance. Close the gaps! Nachtkritik, 30.10.2020
Das Bemerkenswerte dieses Abends ist sein geschicktes Wechselspiel von Information und Performance. Anmutige Tanzeinlagen in Blaumann und Glitzerstiefeln wechseln sich ab mit Bundestagsreden und ruandischer Mythologie. theater heute, 12/2020
Gerade weil sie eine ungewohnte Perspektive einnimmt, gibt diese Performance viel zu denken – aber auch viel zu lachen. (...) Schon mal herrlich, dass die Herren der abendländischen Schöpfung, die neuerdings gern unter dem Rubrum "Toxischer weißer Mann" firmieren, von ihren Kollegen aus Ruanda dazu eingeladen werden, in die feministische Coachingzone zu kommen. (...) Man empfindet diesen Hybrid als echtes Gesamtkunstwerk. Badische Zeitung, 16.11.2020
Es ist ein besonderes ein spektakuläres Schauspiel, das da auf der Bühne stattfindet. Da wird getrommelt, da fliegen Zahlen und Statistiken, da geht es um Quoten, um Sex um Missverständnisse zwischen den Kulturen und Gehältern. “Learning Feminism from Rwanda”, das wird schnell klar, will aufklären und das mit drastischen, mit plakativen, mit aufregenden und überraschenden Mitteln. Culture Africa
„Die Produktion „Learning Feminism from Rwanda“ (...), die kurz vor dem zweiten Lockdown in den Berliner Sophiensaelen Premiere hatte, ist ein Beispiel dafür, wie ein kluger, witziger, reflektierter und dennoch entschlossener Umgang mit dem Thema Gleichberechtigung aussehen kann.“ Theater der Zeit, 01/2021