Gespräch mit Nachfahren zur Restitution der Ahnen nach Tansania
Seit Jahrzehnten fordern Familien aus Tansania die Rückkehr der Gebeine ihrer Vorfahren: hingerichtete Anführer im Widerstand gegen die Kolonialmacht im sog. Deutsch-Ostafrika. Tausende Gebeine von Menschen aus den Kolonien wurden um 1900 für rassistische Forschung u.a. nach Berlin geschickt. Im Rahmen der Recherche-Ausstellung MAREJESHO ist es erstmals per DNA-Abgleich gelungen einige der Vermissten zu identifizieren. Doch noch immer wissen viele Familien nicht, wo sich ihre Vorfahren befinden. Und selbst die Rückkehr der Identifizierten zur Beisetzung in der Heimat gestaltet sich schwierig. Im Gespräch berichten die Nachfahren von ihrer Suche und der Dringlichkeit der Heimkehr ihrer Ahnen. Zudem stellt Decolonize Berlin die gemeinsam mit Nachfahren entwickelte App wewantthemback.berlin vor, die einen ersten Einstieg in die Suche nach den Gebeinen der Vorfahren bietet.
Mit: Felix Kaaya, Zablon Kiwelu, John Mbano, Anael Meli und Sindato Ndesamburo.
Moderation: Sarita Mamseri (UCL London), Konradin Kunze (Flinn Works)
13.05.2024 19 Uhr
In der Marejesho Ausstellung im TA T (Tieranatomisches Theater), Humboldt-Universität zu Berlin, Campus Nord.
Eine Veranstaltung von Flinn Works, Decolonize Berlin, Berlin Postkolonial und der Heinrich-Böll-Stiftung.
Kinostart "Das leere Grab" am 23.05.2024
Der Film folgt zwei tansanischen Familien auf der Suche nach den in der deutschen Kolonialzeit verschleppten Gebeinen ihrer Vorfahren. Flinn Works Recherche-Ausstellung Marejesho ist ebenfalls Teil der Dokumentation. Premiere am 14.05.2024 um 19 Uhr im Delphi Filmpalast.